Stabsstelle 4 - Gleichstellung, Senioren und Demographie

"Männer und Frauen sind gleichberechtigt", so steht es seit 1949 im Grundgesetz. Doch die Wirklichkeit stellt sich oft anders als die formale gesetzliche Bestimmung dar. Es benötigt vielfältige Konzepte und Aktivitäten die Chancengleichheit in der Gesellschaft und in der Verwaltung zu fördern. Gleichstellung, Seniorenarbeit und Demographie sind Querschnittsaufgaben, die eng miteinander verwoben sind. Ob tradierte Rollenbilder in der Kindheit, typisch weibliche oder männliche Zuschreibungen in der Schulzeit, die übliche Berufswahl für Mädchen bzw. Jungs, das Erleben von Grenzen und Diskriminierungen in der Arbeitswelt oder die (hauptsächlich) weibliche Altersarmut sind Realität.

Um die historisch gewachsenen und im Alltag bestehenden Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen auszugleichen arbeitet die Stabsstelle 4 mit allen für die Umsetzung der Chancengerechtigkeit relevanten gesellschaftlichen Gruppen und Akteuren zusammen. Mittel zum Zweck sind öffentlichkeitswirksame Maßnahmen und Projekte. Als beratende Erstanlaufstelle ist die Stabsstelle 4 außerdem auch Kontakt für Frauen und Männer, die von Gewalt betroffen sind. Der Gleichstellungsbeauftragte wirkt auf kommunaler Ebene auf die Gleichstellung von Frauen und Männern in Familie, Beruf und Gesellschaft hin.

„Das Alter ist weiblich!“ - hier tritt die mehrdimensionale Facette der Stabsstelle 4 zu Tage. Die Phase des „Alters“ ist durch die gestiegene Lebenserwartung zu einem eigenständigen Lebensabschnitt geworden, der neue Herausforderungen und neue Aufgaben mit sich bringt. Das "3. Lebensalter" nach der Berufs- und Familienphase macht es nötig, sich neu zu orientieren und für diesen Abschnitt eine neue, vielleicht veränderte Lebensplanung aufzustellen. Noch nie waren die Seniorinnen und Senioren so aktiv, interessiert und - dank des medizinischen Fortschritts - so gesund wie heute. Die 1990 eingerichtete Seniorenstelle ist die Anlauf- und Kontaktstelle für Seniorinnen und Senioren des gesamten Landkreises. Der Landkreis Kelheim und seine kreisangehörigen Gemeinden müssen sich auf die bevorstehenden umfassenden Veränderungen des demografischen Wandels einstellen und vorbereiten. Nachhaltige und zukunftsorientierte Seniorenpolitik muss deshalb in stärkerem Maße als bisher die Bedürfnisse der Menschen vor Ort berücksichtigen und ihre Potentiale und Ressourcen nutzen, ohne diejenigen außer Acht zu lassen, die Hilfe und Unterstützung brauchen.

Art. 69 AGSG fordert von den Landkreisen, ein integratives, regionales seniorenpolitisches Gesamtkonzept zu erstellen. Dies ist für den Landkreis Kelheim nicht nur lästige Pflicht an, sondern er sieht dieses Konzept als Grundlage, gemeinsam Wege zu finden, die Lebenswelt der älteren Menschen im Landkreis Kelheim attraktiv und lebendig zu gestalten. Jede oder jede soll die Möglichkeit haben, ein eigenständiges und wertvolles Leben zu führen. Die Stabsstelle 4 übernimmt hierbei Koordinierungsaufgaben in der kommunalen Seniorenpolitik, ist jedoch auch Anlauf-, Beratungs- und Kontaktstelle zu allen Fragen der Pflege und des Älterwerdens.

Der Zusatz „Demographie“ öffnet die Perspektive und bietet größeren Spielraum zur Bearbeitung von komplexen Problemstellungen. Wie oben schon kurz angerissen, sind die demographischen Veränderungen nicht nur durch eine adäquate Seniorenpolitik zu stemmen. Es benötigt einen integrativen Ansatz, der auch die sozioökonomischen und soziokulturellen Bedingungen in einem Landkreis beleuchtet. Soziokulturelle Veränderungen sind beispielsweise begründet in Pluralisierung von Lebensstilen oder auch durch neue Geschlechterverhältnisse und Familienmodelle. Gleichzeitig ist aber auch die Wirtschafts- und Arbeitswelt einem ständigen Veränderungsprozess unterworfen, der dann auch wieder auf die Menschen Einfluss nimmt. Bricht man diese theoretischen Überlegungen auf die operative Ebene herunter, bearbeitet man konkrete Problematiken aus Gesellschaft und Wirtschaft. Maßnahmen, Initiativen und Projekte zur Sensibilisierung, Aufklärung und Informationsgabe sind daher wichtige Aufgabenbereiche der Stabsstelle 4 „Gleichstellung, Senioren und Demographie“.

Die Stabsstelle 4 im Überblick

Die Gleichstellungsstelle...

  • fördert Austausch und Vernetzung
  • setzt sich für die Interessen von Frauen und Männer ein
  • organisiert Maßnahmen zur Gleichstellung auf kommunaler Ebene
  • ist die Vernetzungsstelle für Frauenverbände, -gruppen und –projekte
  • entwickelt und führt Initiativen zur Öffentlichkeitsarbeit durch
  • organisiert den Runden Tisch „Häusliche Gewalt Kelheim“

Die Seniorenstelle…

  • ist gleichzeitig Beratungsstelle und Weitervermittlung
  • informiert zu Nachbarschaftshilfe, Helferkreise und Quartiersmanagement
  • beschäftigt sich mit allen Themen betreffend Alter, Betreuung und Pflege
  • ist verantwortlich für das seniorenpolitische Gesamtkonzept
  • setzt Projekte zur Medienbildung und Prävention um
  • vernetzt relevante Akteure und Organisationen
  • bietet Informationen zur Wohnraumanpassung

Themenbereich Demographie:

  • die Bevölkerungsentwicklung im Landkreis wird beobachtet
  • Zahlen, Daten, Fakten werden aufbereitet und zur Verfügung gestellt
  • Durchführung von Kampagnen und Projekten zu komplexen Problemlagen
  • Generieren von Lösungen im Sinne einer integrierten Sozialplanung
  • Kooperation mit anderen Akteuren und Institutionen 

Aufgaben und Dienstleistungen

Ansprechpartner

Name Telefon Telefax Zimmer
Gabler, Christian
09441 207-1040 09441 207-681040 O2.76

Landratsamt Kelheim

AdresseLandratsamt Kelheim
Donaupark 12
93309   Kelheim
Kontakt
Telefon: 09441 207-1040
Fax: 09441 207-681040
Öffnungszeiten

Montag - Freitag von 08:00 - 12:00 Uhr Dienstag und Donnerstag 14:00 - 16:00 sowie nach Vereinbarung