Verkehrssicherheit: Fahrradhelme – die Lebensretter

15. März 2022: Die meisten Helme kosten ca. 20€ bis 100€.

18mm Styropor: Das mag vielleicht wenig erscheinen, aber bereits diese kleine Menge kann Leben retten.

2019 sind allein in Bayern 17.587 Radfahrer verunglückt. 16.205 von ihnen wurden verletzt, 77 Menschen starben. Bundesweit hatten sogar 94.770 Menschen einen Radfahrunfall.

Ungefähr 37% der Radfahrer, die in einen Unfall verwickelt waren, erlitten eine Kopfverletzung. Jedoch hätten ca. 80 % der schweren Hirnverletzungen, die als Folge eines Radfahrunfalls auftraten, durch einen Helm verhindert werden können. Ein Fahrradhelm ist damit die beste und preisgünstigste Lebensversicherung, die Radfahrer abschließen können. Sie garantieren zwar nicht, dass keine Unfälle passieren, vermindern aber das Risiko von schwerwiegenden Unfallfolgen.

Gibt es in Deutschland eine Helmpflicht?

Eine gesetzlich vorgeschriebene Helmpflicht gibt es in Deutschland nicht. Ob Radfahrer einen Helm tragen wollen, können diese daher selbst entscheiden. Das Tragen wird daher nur empfohlen, schließlich dient es dem eigenen Schutz. Da das Tragen keine Pflicht ist, droht dementsprechend auch kein Bußgeld, wenn man ohne Helm unterwegs ist.

Darüber hinaus gibt es Versicherungen, die im Schadensfall einen Bonus zu den normalen Leistungen bezahlen, wenn Radfahrer beim Unfall einen Helm trugen.

Wieso ist ein Fahrradhelm gerade für Kinder so wichtig?

Kinder sind im Straßenverkehr viel gefährdeter als Erwachsene. Aufgrund ihrer Größe können sie oftmals nicht den gesamten Verkehr im Blick behalten oder werden deswegen oft übersehen. Auch kann es ihnen schwerfallen, zu fahren und gleichzeitig den Verkehr zu beobachten. Vor allem jüngere Kinder sind meist noch nicht geübt darin, Fahrrad zu fahren und stürzen daher öfter oder fahren gegen Hindernisse.

Wie schützt der Helm?

Der Fahrradhelm stellt bei einem Unfall eine Art Knautschzone für uns dar und fängt den Aufprall ab. Da ein Helm eine größere Fläche als der Kopf hat, verteilt sich die Wucht und die Energie besser über die gesamte Oberfläche. Durch den Aufprall setzt sich eine Druckwelle in Gang, der Helm staucht sich zusammen und verteilt diese Welle dann kreisförmig über den gesamten Helm. So kann die Wucht des Sturzes – ähnlich wie bei einem Blitzableiter – abgefedert werden.

Es kann auch passieren, dass der Helm an einer oder mehreren Stellen bricht. Dies bedeutet grundsätzlich jedoch nichts Schlechtes, eher im Gegenteil: Hätte man keinen Helm getragen, wäre nicht der Helm, sondern der Schädelknochen gebrochen.

Wie findet man den richtigen Helm?

Den richtigen Helm kauft man am besten im Fachhandel. Dort kann man sich von geschultem Personal beraten lassen, welcher Helm der richtige ist. Dabei spielen Größe, Passform und Verstellbarkeit eine große Rolle. Wichtig ist, dass der Helm sich gut einstellen lässt und die unteren Riemen breit und weich sind. Er sollte weder zu groß sein und wackeln, noch sollte er zu eng sein und damit zu hoch sitzen. Außerdem sollte der Helm gut belüftet sein.

Der Helm passt, wenn er waagrecht auf dem Kopf sitzt und beide Riemen um jeweils ein Ohr ein Dreieck bilden. Der Kinnriemen und der Verstellmechanismus sollten fest angezogen sein. Die Preise von Fahrradhelmen sind von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Die meisten Helme liegen jedoch bei ca. 20€ bis 100€. Von dem Kauf eines gebrauchten Helmes wird abgeraten, da man nicht weiß, ob dieser schon einmal einen Sturz bzw. Unfall aufgefangen hat oder wie stark er belastet wurde. Möglicherweise ist der Käufer dann nicht mehr ausreichend geschützt.

Ebenso sollte ein Fahrradhelm nur ungefähr drei bis fünf Jahre genutzt werden, bevor er anschließend ausgetauscht wird. Nach einem Sturz oder Unfall sollte dieser grundsätzlich ausgetauscht werden, auch wenn nach außen hin keine Beschädigungen sichtbar sind. Es ist nicht gewährleistet, ob der Helm bei einem zweiten Sturz ausreichend schützt.